Die optimale Stellenausschreibung – so klappt‘s

Ein gut formuliertes Stellenangebot ist ein wertvolles Instrument der Personalgewinnung. Es ist viel mehr als eine Auflistung von Anforderungen und Aufgaben. Eine optimale Stellenausschreibung dient als Einladung an potenzielle Mitarbeiter, sich mit der Unternehmenskultur, den Werten und den beruflichen Möglichkeiten vertraut zu machen. Für die meisten Kandidaten ist das Stellenangebot die erste Anlaufstelle auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber. Doch Arnd Hackländer, Experte für Arbeitgebermarketing, beobachtet:

„In dieser Phase gehen auch sehr viele Bewerber verloren, denn: Die Qualität der Stellenausschreibungen ist ein Indikator dafür, ob sich der Arbeitgeber um den einzelnen Kandidaten bemüht oder diesen entscheidenden Kontaktpunkt als Pflichtaufgabe auffasst, die er mit generischen Textbausteinen löst.“

Arnd Hackländer, Experte für Arbeitgebermarketing – h&h brand design

In seinem Workshop „Die optimale Stellenausschreibung“ erklärte er, wie man von der Pflichtaufgabe zu einer attraktiven Stellenanzeige gelangt. Organisiert von der Südwestfalen Agentur fand die ganztägige Veranstaltung Ende März erstmals in den Räumen von ontavio statt. Die personalverantwortlichen Vertreterinnen und Vertreter regionaler Arbeitgeber nahmen die wesentlichen Bestandteile eines erfolgreichen Stellenangebots in den Fokus. Sie erhielten praxisnahe Impulse, wie sie sicherstellen können, dass ihre Stellenausschreibungen Aufmerksamkeit erregen und die besten Talente anziehen.

Wir haben die wichtigsten Tipps kompakt zusammengefasst.

Zielgruppengerechte Kandidatenansprache
Welche Kanäle für welche Zielgruppen?
Professionelle Angebotsgestaltung
7 Tipps für die Gestaltung einer optimalen Stellenausschreibung

Zielgruppengerechte Kandidatenansprache

Das A und O bei der Formulierung von Stellentexten: Die richtige Wortwahl. Sie entscheidet, ob Arbeitgeber die passenden Mitarbeiter für sich gewinnen können. Zielgruppengerechte Kommunikation startet schon beim Jobtitel. Die Bewerber suchen immer sich selbst, versetzen Sie sich bestmöglich in deren Lage. Recherchieren Sie die gängigsten Jobbezeichnungen damit Ihre Stellen gefunden werden.

Jede Stellenausschreibung ist Ihre Arbeitgebermarke im Kleinformat

Arnd Hackländer

Im Laufe der Stellenbeschreibung gelingt es Ihnen bestenfalls, eine Beziehung zum Leser aufzubauen. Bewerber wollen umworben werden. Das Schwierige: Frauen erwarten von etwas anderes als Männer, Kandidaten der nächsten Generationen etwas anderes als arbeitserfahrene Bewerber. Erinnern Sie sich an die Textbausteine? Die räumen Sie jetzt am besten vom Schreibtisch und machen Platz für zielgruppengerechte Kommunikation

Die Wahrnehmung von Frauen fokussiert sich stärker auf den atmosphärischen Subtext und sie gewichten einige Themen anders: Stichworte sind flexible Arbeitszeitmodelle, persönliche Entwicklungsmöglichkeiten und ein sympathisches Team.

Arnd Hackländer

Sinn statt Status und leere Versprechungen, Wachstum, Sicherheit und Mensch-zu-Mensch-Dialoge – das ist es, was die Nachwuchstalente brauchen. Schulabgänger der Generation Z haben ihre eigenen Wertvorstellungen und kommunizieren diese selbstbewusst. Sie möchten einen Beruf ergreifen, mit dem sie sich selbst verwirklichen können und der sicher ist. Und: New Work ist alternativlos!

Welche Kanäle für welche Zielgruppe?

Auch hier gibt es keinen Generalschlüssel, der immer und überall passt. So ist es die Generation Z gewohnt, sich zu jeder Zeit und auf verschiedenen Kanälen informieren zu können. Diese Transparenz wünschen sie sich auch von ihren zukünftigen Arbeitgebern. 12-17-jährige verbringen laut dem Spiegel im Schnitt 2,5 Stunden täglich in sozialen Netzwerken wie Instagram, WhatsApp, YouTube und TikTok. Das stellt Arbeitgeber vor die Herausforderung, neue Wege bei der Platzierung von Stellenangeboten zu gehen: Die zum Unternehmen passenden Kanäle für das Sichtbar machen der Stellenausschreibungen müssen gefunden werden. Eine dynamische HR-Digitalstrategie hilft auf diesem Weg.

Bewerten Sie regelmäßig: Erreichen meine Stellenausschreibungen genug Kandidaten, um ausreichend Bewerbungen zu generieren? Ein Seitenblick auf die Suchmaschinenoptimierung (SEO) von digitalen Platzierungen kann hilfreich sein: Eine gut auffindbare Karrierewebseite und nativ eingebundene Angebote (keine PDF auf der Page), eine eigene URL für jedes Angebot und die gestalterische Optimierung für Google for Jobs sind leicht zu beeinflussende Faktoren für eine gute Google-Auffindbarkeit. 

Die professionelle Angebotsgestaltung

Eine attraktiv und professionell gestaltete Anzeige ist ein wichtiger Teil des Personalmarketings. Eine erfolgreiche Stellenausschreibung stellt den Bewerber in den Mittelpunkt.

Arnd Hackländer

7 Tipps für die Gestaltung einer optimalen Stellenausschreibung

• Positionieren Sie Ihr Logo oben rechts oder links
• Wählen Sie emotionale, authentische und zielgruppengerechte Fotos, auf denen ein Mensch oder wenige Menschen abgebildet sind – am besten Ihre eigenen Mitarbeiter
• Text zur Arbeitgebermarke: Formulieren Sie harte Fakten; Werte, Mission und Identität; Aussagen zur Arbeitswelt
• Ein eindeutiger und klarer Jobtitel – nicht länger als 60 Zeichen, das mag Google – auch, wenn Sie gängige Bezeichnungen nutzen
• Aufgabe, Profil und Benefits in zweispaltiger Anordnung steigern das Interesse. Das steigern Sie durch Formulierungen mit vielen Verben und wenigen Substantiven weiter. Daher achten Sie auf Realismus statt generischen Formulierungen und auf ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Aufgaben und Anforderungen
• Zum Schluss empfiehlt es sich, einen persönlichen Kontakt und weiterführende Informationskanäle (LinkedIn, Kununu etc.) zu nennen
• Die Aufforderung zur Bewerbung ist bestenfalls mit einem Link zum digitalen Bewerbungsweg verbunden