

Z wie Zwischenzeugnis
In der Schule bekommen die Schüler zweimal im Jahr ein Zeugnis. Am Ende des ersten Halbjahres erhalten sie ihr Zwischenzeugnis. Auch in der Berufswelt stellen Vorgesetzte solche Dokumente aus, um die fachlichen Fähigkeiten der Erwerbstätigen zu beurteilen.
Was ist ein Zwischenzeugnis?
Warum wird ein Zwischenzeugnis ausgestellt?
Hat jeder ein Anrecht auf ein Zwischenzeugnis?
Was muss in einem Zwischenzeugnis stehen?
Was ist ein Zwischenzeugnis?
Das Zwischenzeugnis dokumentiert die bisher erbrachten Arbeitsleistungen. Die Vorgesetzten beurteilen den fachlichen Leistungsstand und die Soft Skills der Arbeitnehmenden.
Warum wird ein Zwischenzeugnis ausgestellt?
Ein angestrebter Jobwechsel oder ein Personalwechsel in der Führungsetage sind plausible Gründe. Viele Arbeitnehmende verlangen nach einem Zwischenzeugnis, wenn sie seit längerer Zeit keine Beurteilung erhalten haben.
Hat jeder ein Anrecht auf ein Zwischenzeugnis?
Grundsätzlich können sich alle Beschäftigten ein Zwischenzeugnis ausstellen lassen. Ein Anrecht auf ein Zwischenzeugnis gibt es nicht, Vorgesetzte können den Antrag auf ein Zwischenzeugnis also ablehnen. Die ‘Befürchtung’ einer beruflichen Neuorientierung der antragstellenden Person zählt zu den häufigsten Gründen, aber in diesem Fall dürfen die Angestellten eine Mitarbeiterbeurteilung als Ersatz für das Zeugnis anfordern.
Arbeitnehmende können in einem Abstand von zwei Jahren um eine Beurteilung ihrer Leistungen bitten, dabei sollten die Angestellten in ihrem Antrag ein qualifiziertes Zwischenzeugnis verlangen. Dieses Zeugnis lässt Rückschlüsse auf die fachlichen und sozialen Kompetenzen zu. In einem normalen Zeugnis beurteilen die Führungskräfte lediglich das Arbeitsverhalten.
Was muss in einem Zwischenzeugnis stehen?
In einem Zwischenzeugnis nehmen die Vorgesetzten zu den folgenden Punkten Stellung:
1. Überschrift und Angaben zum Unternehmen: Diese Daten erscheinen im Briefkopf.
2. Allgemeine Angaben zur beschäftigten Person: Name, Geburtsdatum, Wohnort, Dauer des Arbeitsverhältnisses. Die Vorgesetzten schreiben eine kurze Einleitung, bevor sie ins Detail gehen.
3. Angaben zu Jobprofil und Tätigkeiten: Was macht der/die Arbeitnehmer:in?
4. Angaben zum Arbeitsverhalten: Wie sind die Arbeitsleistungen der Arbeitnehmenden? Sind sie auch leistungsstark, wenn widrige Bedingungen am Arbeitsplatz herrschen?
5. Angaben zum Sozialverhalten: Wie verhalten sich die Arbeitnehmenden im Kreis der Mitarbeitenden? Ist ihr Verhalten zu den anderen Beschäftigten und zu den Führungskräften einwandfrei? Können die Angestellten Kritik annehmen und sachliche Kritik äußern?
6. Schlussformel, Danksagung und handschriftliche Signatur: Die Vorgesetzten bedanken sich bei den Arbeitnehmenden und unterzeichnen das Zwischenzeugnis, weil diese Unterschrift das Zeugnis zu einem validen Dokument macht.
Unsachliche Kritik ist rechtswidrig, deshalb muss das Zwischenzeugnis wohlwollend formuliert sein. Im Gegensatz zu einem Abschlusszeugnis erscheinen Stellungnahmen im Zwischenzeugnis in der Präsensform.
