Neuer Job, neuer Arbeitsvertrag: 5 Punkte, die du prüfen solltest
Es ist der vielleicht schönste Moment für jeden Bewerbenden: Die Unterzeichnung des neuen Arbeitsvertrages! Bevor du jedoch voller Vorfreude unterschreibst, solltest du dir ein wenig Zeit nehmen, um das Dokument gründlich zu prüfen. Ein Arbeitsvertrag ist mehr als nur ein Blatt Papier – er regelt deine Rechte und Pflichten und bildet die Grundlage für dein Arbeitsverhältnis. Damit du später keine bösen Überraschungen erlebst, zeigen wir dir, was ein Dienstvertrag überhaupt beinhalten muss und worauf du vor deiner Unterschrift besonders achten solltest.
Was gehört in einen Arbeitsvertrag?
Ein Arbeitsvertrag regelt das Verhältnis zwischen dir und deinem Arbeitgeber und sollte deshalb alle wichtigen Rahmenbedingungen klar definieren. Folgende Punkte gehören in jeden Arbeitsvertrag:
- Arbeitsbeginn und -ort: Hier steht, wann und wo du deine Tätigkeit aufnimmst.
- Arbeitszeit: Die Regelung zu den Arbeitsstunden pro Woche sowie zu Pausen und Überstunden ist essenziell.
- Vergütung: Deine Bezahlung, einschließlich Grundgehalt, Boni, Prämien, Zuschlägen und möglichen sonstigen Vergünstigungen, sollte genau definiert sein.
- Urlaub: Die Anzahl der Urlaubstage pro Jahr und wie diese genommen werden können.
- Kündigungsfrist: Wie lange ist die Kündigungsfrist? Diese Information muss klar und verständlich dargestellt sein.
- Aufgabenbeschreibung: Was genau wirst du tun? Eine präzise Beschreibung der Tätigkeiten und Verantwortlichkeiten gibt dir und deinem Arbeitgeber Klarheit.
- Zusätzliche Vereinbarungen: Dazu gehören Regelungen zur Verschwiegenheit, zum Wettbewerb oder auch zur Fortbildung.
Diese 5 Punkte solltest du vorm Unterzeichnen prüfen
1. Vergütung und Zusatzleistungen
Stelle sicher, dass das Gehalt im Dienstvertrag genau angegeben ist – sowohl das Grundgehalt als auch etwaige Boni oder Prämien. Kläre, ob es Regelungen zur Überstundenvergütung gibt und ob andere Leistungen, wie beispielsweise ein Firmenwagen oder Zuschüsse zur betrieblichen Altersvorsorge, berücksichtigt sind. Achte auch darauf, ob es Hinweise auf regelmäßige Gehaltsanpassungen gibt.
2. Arbeitszeit und Überstundenregelung
Prüfe, ob deine Arbeitszeit klar und eindeutig definiert ist und ob es Regelungen für Überstunden gibt. Ist festgelegt, ob Überstunden bezahlt werden oder ob sie durch Freizeit ausgeglichen werden? Falls nicht, solltest du dieses Thema klären, um späteren Missverständnissen vorzubeugen.
3. Kündigungsfrist
Die Kündigungsfrist ist ein wichtiger Punkt, der oft übersehen wird. Sie sollte nicht nur deinen Bedürfnissen entsprechen, sondern auch den gesetzlichen Vorgaben. Prüfe, ob die Kündigungsfrist für beide Seiten gleich lang ist und ob es spezielle Regelungen gibt, die dich ungebührlich benachteiligen könnten.
4. Urlaubsregelungen
Auch dein Anspruch auf Urlaub sollte im Arbeitsvertrag klar definiert sein. Laut Gesetz stehen dir mindestens 20 Tage Urlaub pro Jahr (bei einer Fünftagewoche) zu. Manche Arbeitgeber bieten freiwillig mehr. Achte auch darauf, ob im Vertrag geregelt ist, ob Urlaubstage verfallen oder ob sie ins nächste Jahr übertragen werden können.
5. Nebentätigkeitsklausel und Wettbewerbsverbote
Viele Arbeitsverträge enthalten Klauseln, die Nebentätigkeiten einschränken oder ein Wettbewerbsverbot aussprechen. Lies diese Klauseln besonders aufmerksam. Ein pauschales Verbot aller Nebentätigkeiten ist unwirksam, aber eine Klausel, die die Nebentätigkeit genehmigungspflichtig macht oder die Interessen deines Arbeitgebers schützt, kann zulässig sein. Wettbewerbsverbote sollten ebenfalls genau geprüft werden, insbesondere wenn sie für die Zeit nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses gelten.
Unwirksame Klauseln im Arbeitsvertrag
Nicht alles, was in einem Vertrag steht, ist auch automatisch rechtsgültig. Es gibt einige Klauseln, die unwirksam sein können. Hierzu zählen:
- Unverhältnismäßig lange Kündigungsfristen: Wenn die Kündigungsfrist für dich deutlich länger ist als für den Arbeitgeber, könnte dies unwirksam sein.
- Überlange Bindungsfristen: Vereinbarungen, die dich ungebührlich lange an den Arbeitgeber binden, sind in der Regel unwirksam.
- Einschränkungen der Vergütung bei Krankheit oder Urlaub: Wenn im Vertrag steht, dass dein Gehalt bei Krankheit oder während des Urlaubs gekürzt wird, ist diese Klausel unwirksam, da sie gegen geltende gesetzliche Regelungen verstößt.
- Weitreichende Versetzungs- oder Änderungsklauseln: Zu weit gefasste Klauseln, die dem Arbeitgeber das Recht geben, dich ohne Zustimmung an einen anderen Ort zu versetzen oder wesentliche Vertragsinhalte zu ändern, sind oft unzulässig.
Fazit
Bevor du deinen neuen Arbeitsvertrag unterschreibst, solltest du dir die Zeit nehmen, ihn sorgfältig durchzulesen und die oben genannten Punkte zu checken. Im Zweifelsfall ist es ratsam, rechtlichen Rat einzuholen oder den Vertrag von einem Fachanwalt für Arbeitsrecht prüfen zu lassen. So startest du gut vorbereitet in dein neues Arbeitsverhältnis und kannst dich ganz auf deine neue Aufgabe freuen!